Dienstag, Februar 03, 2009

Eine verdammt gute Frage

Der Amerikanische Kongressabgeordnete für den US-Staat Massachusetts, Barney Frank (D), hat in Countdown with Keith Olberman eine höchst treffende Frage gestellt, die in der aktuellen Debatte um Gehälter und Boni auch dem einen oder andern UBS Banditen Banker im Kader gestellt werden sollte.

Das sind sehr wohlhabende Leute, hochbezahlt. Die machen wichtige Arbeit - die Frage, die ich ihnen stellen werde ist: Was ist es, das Sie nicht mehr tun würden, wenn Sie keinen Bonus bekämen? Ich meine, Sie bekommen Milliarden Dollars, Sie bekommen all diese anderen Vergütungen, weshalb müssen wir Ihnen einen Bonus geben, damit Sie ihre Arbeit machen? Ich meine, würden Sie Mittwochs nicht mehr arbeiten, wenn Sie keinen Bonus bekämen?

Die ganze Vorstellung, dass man hochbezahlte, mächtige Leute dazu bestechen muss, überhaupt ihre Arbeit zu machen ist verrückt. (...) Die Vorstellung, dass, nachdem man diesen Leuten diese wunderbaren Jobs mit all dem Prestige und all dem Geld gegeben hat, man dann einen anderen Weg finden muss, um sie dazu zu bringen, ihren Job zu tun, ist widerlich. [Transcript]

Wenn ich es mir recht überlege, ist diese Frage eigentlich über die aktuelle Bonus-Debatte hinaus relevant. Denn nicht nur bezweifle ich, dass es möglich ist, ein Gehalt von 20 Millionen oder mehr überhaupt zu "verdienen" (auch für einen "Top"-Manager hat der Tag nur 24 Stunden), ich frage mich auch, ob man tatsächlich die "besten der besten" bekommt, wenn man solche Gehälter offeriert. Die habgierigsten ja, aber die besten?